Humans Alptraum - interaktives Theater / Klangperformance
Interaktives Klang-Theater-Spiel "Human's Alptraum"
Aufführungsort: Kunstraum Walcheturm Zürich, Frühling 2008
Gesamtleitung: Anne Kneubühl
Mentorat: Andres Bosshard
Schauspiel: Sophie Jung
Regie: Elisabeth Ramm / Anne Kneubühl
Drehbuch, Szenografie, Klangperformance: Anne Kneubühl
Programmierung, Elektronik: Roman Häfeli, Martin Kunz, Anne Kneubühl
Video: Monya Pletsch, Julia Isler; Videoediting: Anne Kneubühl
Fotografie: Simon Kneubühl
Zum Inhalt: (Ausug aus dem Reflexionstext zur Arbeit)
Die thematische Setzung „Albtraum“ lässt eine wirkungsvolle Möglichkeit zu, ein Phänomen zu veranschaulichen, das ich den „Magischen Effekt“ nenne. Dieser Effekt kommt im Zusammenhang mit Maschinen/Geräten/technischen Systemen zustande, von denen man nie genau weiss, wie sie funktionieren, als Benutzer sieht man nur das Ergebnis, also den „Zaubertrick“. Jeder kennt das mulmige Gefühl beim Umgang mit zum Beispiel Computern, wenn manchmal scheinbar absurde Sachen passieren und man in der unangenehmen Situation steckt, dass man nicht versteht, wie und wieso ein Fehler zustande kam und wie man ihn beheben kann (Detaillierte Beschreibung siehe Diplomantrag). Dieser Wille zur Kontrolle der „Technik“ der uns allen eigen ist, wird in meiner Albtraum-Inszenierung von „der Maschinenwelt“ in personifizierter Form als hörbaren Gegenspieler durchkreuzt und auf die Spitze getrieben. Die rationale, absehbare Logik von Ursache und Wirkung wird sowohl auf der Bühne, wie auch im Besucherraum aufgebrochen.
Kurzabriss der Narration:
Die Inszenierung schildert den Albtraum einer Person, Frau Human. Anfänglich träumt sie sich in einer alltäglichen Support-Situation; sie steuert, kontrolliert und beherrscht „die Maschinenwelt“ und hilft „ihren“ Kunden aus der Patsche, indem sie technische Probleme löst. (Diese vorprogrammierten Kundenanrufe können die Besucher nur auslösen, nicht selber zur Darstellerin sprechen, denn die Interaktion soll ja anonym möglich sein.) Per Telefon gibt Frau Human diesen Leuten Tipps und Ratschläge, wie sie Fehler beheben können. Im Traum hat sie also grosse Macht durch ihr Wissen, die Leute sind von ihrer Hilfe abhängig. Zunehmend begegnet sie jedoch absurden Begebenheiten im Umgang mit Maschinen, welche sich zunehmend verdichten. Sie wird mit ihrem ureigensten Feind konfrontiert, der Angst vor einer Kraft, die die Maschinen und somit auch sie beherrschen und manipulieren kann. Dieser „Technodämon“ verkörpert die negativen Vorkommnisse im Umgang mit Computern und anderen elektronischen Geräten. Er steht für das Unerklärbare, Unfassbare, Magische, Abstrakte und Unbehagliche und manifestiert sich nur auf der auditiven Ebene. Je mehr die Person versucht, diesem „Ding“ entgegenzutreten, desto mehr verstärkt sich dieses. Nach und nach stellt sich heraus, dass sie in dieser eigens aufgebauten Welt gefangen ist. Sie als „Lebensretter und Computerarzt“ wird schliesslich selbst zum Patient und am Ende bleibt ihr nur die Hoffnung auf äussere Hilfe…
Konzept, schriftliche Arbeit zum Download als PDF:
- Key Visual des Einladungsflyers zur Aufführung (Gouache und Tusche, Auswaschtechnik),
- Modellentwürfe der Bühnensituation und Zuschauerraum,
- Diverse Skizzen
(Erstellt von Anne Kneubühl)
>>> Videodokumentation der Aufführung: Dauer 20min (auf Anfrage)
Ausstellung
Diplomausstellung in den Räumen des Güterbahnhofs Zürich, Sommer 2008
Die Videodokumentation und szenische Elemente / Requisiten des Bühnenbilds wurden ausgestellt
Fotografie Ausstellung: Urs Kneubühl